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Eliud Kipchoge und Sifan Hassan die Star-Favoriten beim Tokio-Marathon

Eliud Kipchoge, der erfolgreichste Marathonläufer aller Zeiten, wird am Sonntag als Favorit beim Tokio-Marathon an den Start gehen. Für den 39-jährigen Kenianer ist es voraussichtlich das letzte Rennen vor den Olympischen Spielen im August. In Paris könnte Eliud Kipchoge als erster Läufer der Sportgeschichte zum dritten Mal olympisches Marathon-Gold gewinnen. Nach dem tragischen Unfall-Tod seines Landsmannes Kelvin Kiptum, der ihm in Chicago im vergangenen Oktober mit einer Zeit von 2:00:35 Stunden den Weltrekord abgenommen hatte, gilt Eliud Kipchoge nun wieder als großer Favorit bei den Spielen im Sommer.

Eliud Kipchoge könnte am Sonntag in Tokio seinen eigenen Streckenrekord angreifen. Foto: Victah Sailer / photorun.net

Eliud Kipchoge ist neben seiner Landsfrau Peres Jepchirchir, die 2021 in Sapporo (Japan) Marathon-Olympiasiegerin wurde, offenbar bisher der einzige kenianische Athlet, dem die Funktionäre einen Marathon-Startplatz bei den Spielen zugesichert haben. In Äthiopien haben die  Verbands-Vertreter bisher überhaupt noch keine Marathonläufer für Olympia benannt. Offenbar sollen die Frühjahrs-Marathonrennen noch abgewartet werden. Insofern könnte auch der Tokio-Marathon für die Nominierung interessant werden.

Am Sonntag startet ein Läufer, der Eliud Kipchoge zuletzt ziemlich nahe kommen konnte. In Berlin gewann Kipchoge im September in 2:02:42 Stunden. Zweiter wurde damals sein Landsmann Vincent Ngetich mit 2:03:13, nachdem es zeitweilig so ausgesehen hatte als könnte er den führenden Olympiasieger noch einholen. Ngetich ist mit dieser Bestzeit der zweitschnellste Läufer auf der Tokio-Startliste. Kipchoges offizieller persönlicher Rekord steht bei 2:01:09, allerdings durchbrach der Kenianer 2019 in Wien in einem nicht rekord-konformen Rennen die Zwei-Stunden-Barriere mit 1:59:40,2. Zu beachten ist in Tokio auch Victor Kiplangat. Der Läufer aus Uganda ist ein Marathon-Senkrechtstarter. Nach einem Debüt-Sieg in Istanbul 2021 lief er im folgenden Jahr seine Bestzeit in Hamburg (2:05:09), gewann dann den Commonwealth Games-Marathon und wurde 2023 Weltmeister in Budapest. 

„Die Japaner lieben das Laufen. Tokio ist eine Marathon-Stadt. Ich will das Rennen genießen und wieder schnell laufen“, kündigte Eliud Kipchoge an. Vor zwei Jahren hatte er den Tokio-Marathon in der Streckenrekordzeit von 2:02:40 gewonnen. Diese Zeit zu unterbieten, könnte am Sonntag sein Ziel sein.

Bei den Frauen dürfte der hochkarätige Streckenrekord der Kenianerin Brigid Kosgei, die vor zwei Jahren in 2:16:02 gewonnen hatte, in Gefahr geraten. Denn Sifan Hassan wird am Sonntag in Tokio ihren dritten Marathon laufen. Die Langstrecken-Olympiasiegerin hatte sich nach ihrem sensationellen Debüt-Sieg in London im Oktober in Chicago auf 2:13:44 Stunden verbessert. Damit ist sie die zweitschnellste Läuferin aller Zeiten hinter Tigst Assefa (Äthiopien/2:11:53) und die Europarekordlerin. Sifan Hassan hat noch nicht bekannt gegeben, über welche Strecke(n) sie bei den Olympischen Spielen laufen möchte.

In sehr guter Form ist laut Aussage ihres Managers Gianni Demadonna die Äthiopierin Amane Shankule, die 2022 in Valencia sensationelle 2:14:58 gelaufen war. Mit Rosemary Wanjiru (Kenia) ist zudem die Vorjahressiegerin am Start. Sie verbesserte sich vor einem Jahr in Tokio auf 2:16:28.

Favoriten mit Bestzeiten

MÄNNER:

Eliud Kipchoge                       KEN    2:01:09 

                                                           1:59:40,2 (inoffiziell)

Vincent Ngetich                     KEN    2:03:13

Timothy Kiplagat                    KEN    2:03:50

Benson Kipruto                      KEN    2:04:02

Bethwel Kibet                         KEN    2:04:37

Hailemaryam Kiros                ETH     2:04:41

Andualem Belay                     ETH     2:04:44

Tsegaye Getachew                ETH     2:04:49

Chalu Deso                            ETH     2:04:53

Kengo Suzuki                         JPN     2:04:56

Bazezew Asmare                   ETH     2:04:57

Victor Kiplangat                     UGA    2:05:09

 

FRAUEN:

Sifan Hassan                          NED    2:13:44

Amane Shankule                    ETH     2:14:58

Rosemary Wanjiru                 KEN    2:16:28

Lonah Salpeter                       ISR      2:17:45

Tigist Abayechew                  ETH     2:18:03

Sutume Kebede                     ETH     2:18:12

Magdalena Shauri                  TAN     2:18:41

Hitomi Niiya                            JPN     2:19:24

Buzunesh Getachew             ETH     2:19:27

Meseret Abebayahau                        ETH     2:19:50           

 

Text: Jörg Wenig / Race News Service

Foto: Victah Sailer / photorun.net