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Jacob Kiplimo und Beatrice Chebet verteidigen Titel bei Cross-WM

Die Sieger der Crosslauf-Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres haben auch am Sonnabend in Belgrad die Goldmedaillen gewonnen: Jacob Kiplimo aus Uganda und die Kenianerin Beatrice Chebet waren im Gelände einmal mehr nicht zu schlagen. Damit kam es bei der Cross-WM zu einem seltenen, doppelten Wiederholungssieg im Männer- und Frauenrennen. Deutsche Läufer waren bei den Titelkämpfen in Serbien nicht am Start.

 

Beatrice Chebet wurde zum zweiten Mal in Folge Crosslauf-Weltmeisterin. Foto: Adam Nurkiewicz / World Athletics
Jacob Kiplimo verteidigte in Belgrad seinen Titel. Foto: Adam Nurkiewicz / World Athletics

Bei sehr warmem Wetter führte die hügelige Strecke zusätzlich über künstliche Hindernisse wie Matsch-Passagen. Nachdem frühe Vorstöße des Äthiopiers Chimdessa Debele und des Kenianers Gideon Reno keinen Erfolg hatten, wurde es gut zwei Kilometer vor dem Ziel des 10-km-Rennens ernst: Nun setzte sich der Titelverteidiger Jacob Kiplimo an die Spitze. Hinter ihm platzierte sich Berihu Aregawi (Äthiopien), der vor einem Jahr bei der Cross-WM in Bathurst bereits die Silbermedaille gewonnen hatte. Dahinter folgte der Kenianer Benson Kiplangat. In der letzten Runde bestimmte Kiplimo das Tempo an der Spitze und vergrößerte in der Schlussphase seinen Vorsprung. 

Der Titelverteidiger Jacob Kiplimo, der über die Halbmarathon-Distanz mit 57:31 Minuten den Weltrekord hält, lief in dem schnellen Rennen nach 28:09 Minuten ins Ziel. Aregawi sicherte sich in 28:12 erneut die Silbermedaille vor Kiplangat (28:14). Dahinter folgten die Kenianer Nicholas Kipkorir (28:16) und Samwel Masai (28:18) auf den Rängen vier und fünf. Der 5.000-m-Olympiasieger Joshua Cheptegei (Uganda), der die Cross-WM 2019 gewonnen hatte, belegte Rang sechs in 28:24. Bester Europäer war der für Spanien startende und aus Burundi stammende Thierry Ndikumwenayo als Neunter in 28:36. 

„Der Sieg fühlt sich besser an als vor einem Jahr. Es war schwieriger hier, denn es war ein sehr starkes Feld und das Rennen war schnell“, sagte Jacob Kiplimo, dessen großes Ziel nunmehr der 10.000-m-Sieg bei den Olympischen Spielen im Sommer in Paris ist.

Im 10-km-Rennen der Frauen dominierten nicht unerwartet die Läuferinnen aus Kenia. Fünf der sechs kenianischen Starterinnen liefen frühzeitig an der Spitze. Das Quintett hielt das Tempo so hoch, dass nach und nach keine andere Konkurrentin mehr mithalten konnte. Dabei spielten die Äthiopierinnen überraschend keine Rolle. Die beste von ihnen, Bertukan Welde, lief später als Achte nach 32:14 Minuten ins Ziel und hatte über eine Minute Rückstand auf die Siegerin. 

Im Kampf um den Sieg hatte sich in der letzten Runde ein Dreikampf entwickelt. Es war dann Beatrice Chebet, die sich rund 400 Meter vor dem Ziel mit einem Spurt absetzen konnte und in sehr schnellen 31:05 Minuten vor Lilian Rengeruk (31:08) und Margaret Kipkemboi (31:09) gewann. Mit etwas Abstand folgten Emmaculate Achol (31:24) und Agnes Ngetich (31:27) auf den Rängen vier und fünf. Somit belegten die Kenianerinnen die ersten fünf Plätze bei dieser Cross-WM. Sarah Chelangat (Uganda) lief als Sechste nach 32:00 ins Ziel. Beste Europäerin war Karoline Grovdal (Norwegen) auf Rang 14 in 32:49.

„Es ist nicht so leicht bei einer WM anzutreten und einen Titel zu verteidigen. Mein Ziel war es daher zunächst, einen Podestplatz zu erreichen. Rund 500 Meter vor dem Ziel fühlte ich mich stärker“, sagte Beatrice Chebet. 

In einem gemischten Staffelrennen, bei dem jeweils zwei Männer und zwei Frauen ein Team bildeten, setzte sich Kenia in 22:15 Minuten klar vor Äthiopien (22:43) durch. Die Bronzemedaille sicherte sich Großbritannien in 23:00.

Text: Jörg Wenig / Race News Service

Fotos: Adam Nurkiewicz / World Athletics